Fast wie bei „Dinner for One“: Was an Silvester in deutschen Unternehmen alles kaputt geht

Pressemitteilung | 30. Dezember 2020 | München
  • Analyse des Allianz Industrieversicherer AGCS von 178 Schäden an Silvester in Deutschland zeigt: Wie bei Butler James führt „Menschliches Versagen“ an Silvester häufig zu Schäden.
  • Schäden auf Baustellen (24,7%), bei Transportunternehmen (20,7%) und in der Sachversicherung (18,5%) waren in den letzten Jahren am häufigsten.
  • Weitere Ursachen für Schäden: Grobe Handhabung von Waren und geplatzte Rohrleitungen, sowie Vandalismus.

„The same procedure as every year.“ Jedes Jahr an Silvester stolpert sich Butler James im TV-Klassiker „Dinner for One“ durch das viergängige Geburtstagsmenü seiner Chefin, Miss Sophie – und richtet dabei bis Mitternacht so einigen Schaden an. Unter anderem werden Tigerfell, Tischdecke, Fußboden und Teppich durch seine Tollpatschigkeit beschädigt. Alles „Menschliches Versagen“, das an Silvester an der Tagesordnung ist – und eine Schadenursache, vor der sich auch deutsche Unternehmen am 31. Dezember in Acht nehmen müssen.

Eine Auswertung der  Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zeigt, dass vor allem „Menschliches Versagen“ mit 15,7 % aller Schadengründen überdurchschnittlich oft die Ursache für Schäden von deutschen Unternehmen an Silvester ist. Es folgen Kollisionen und Unfälle auf Häfen und Airports (11,2%) sowie in je rund zehn Prozent der Fälle Schäden an Rohrleitungen und durch defekte Produkte. Insgesamt haben Unternehmen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren 178 Silvester-Schäden (an denen die AGCS zusammen mit anderen Versicherern beteiligt war) gemeldet, also im Durchschnitt rund 18 Schäden pro Jahr. Zum Vergleich: An einem gewöhnlichen Arbeitstag erreichen den Industrieversicherer AGCS in Deutschland durchschnittlich 91 Schadenmeldungen.

Die meisten Schadenfälle zum Jahreswechsel ereignen sich auf Baustellen. Knapp jeder vierte Schaden am 31. Dezember (24,7 %) steht im Zusammenhang mit industriellen Bauvorhaben, wobei hier sogar die Hälfte der Schäden auf menschliche Fehler zurückzuführen sind. „Gerade an Silvester besteht die Gefahr, dass Baustellen nicht ordentlich gesichert sind und sich dann Schäden einstellen“, erklärt Holger Geier, Schaden-Chef für die technische und Sachversicherung der AGCS in Zentral- und Osteuropa, „oft reicht schon eine versehentlich fallen gelassene Schraube aus, um einen Schaden zu verursachen.“

Auf Platz zwei in der Schadenstatistik der AGCS tauchen am 31. Dezember Transportschäden auf. „Internationale Transporte kennen keinen Kalender“, sagt Rainer Bartzsch, Schaden-Chef der AGCS in Zentral- und Osteuropa: „Auch an Silvester sind die großen Containerschiffe oder Spezialkuriere unterwegs, Schäden passieren dann genauso wie an allen anderen Tagen im Jahr.“ 20,7 Prozent aller Schäden an Silvester sind Transportschäden. Hauptgrund ist hier die grobe oder unsachgemäße Handhabung von Waren, die zu Defekten oder Beschädigungen führt (13,5%).

Bei 18,5 Prozent aller Silvester-Schäden ist die Sachversicherung betroffen. Hier machen vor allem geplatzte Rohrleitungen den Versicherern das Leben schwer – zum Beispiel in stillgelegten Produktionsanlagen. 36,3 Prozent aller Schäden im Property-Bereich der vergangenen zehn Jahren waren auf diese Ursache zurückzuführen: „Wenn eine Anlage stillgelegt wird, sich aber noch Restmengen an Wasser in den Leitungen befinden, kann bei niedrigen Temperaturen dieses gefrieren und die Leitungen zum Platzen bringen. Insbesondere die Chemische Industrie war hier betroffen“, erklärt Holger Geier. Fast ein Drittel (27,3 %) der Schäden entstehen außerdem durch Vandalismus-Vorfälle, Einbrüche oder Diebstähle. Feuerschäden, etwa durch Brandkörper oder andere Ursachen, sind dagegen am 31. Dezember selten – hier gab es nur fünf Fälle unter den von AGCS untersuchten Schadenfällen in den letzten zehn Jahren.

Aufgrund des hohen Reiseverkehrs waren in den vergangenen Jahren auch Flughäfen schadenträchtige Orte: Rund 17,4 Prozent der Schäden ereigneten sich in den vergangenen zehn Jahren dort, wenn beispielsweise Gepäckstücke verloren gehen, Flüge ausfallen oder Fahrzeuge beschädigt werden.

„Mit einem Schaden ins neue Jahr zu starten, ist besonders ärgerlich, aber leider immer wieder der Fall“, sagt Rainer Bartzsch, Schaden-Chef der AGCS in Zentral- und Osteuropa, der auf die diesjährige Sondersituation mit geschlossenen Geschäften und stillgelegten Betrieben durch den erneuten Coronavirus-Lockdown hinweist: „Ein unsachgemäßes Vorgehen bei der Stilllegung von Gebäuden und Produktionsstätten birgt zum Jahreswechsel immer eine Gefahr, wenn Mitarbeiter an Feiertagen oder Wochenenden als aktive Gefahrenmelder nicht oder nur begrenzt anwesend sind. Unsere Schadenmitarbeiter unterstützen betroffene Unternehmen natürlich auch über den Jahreswechsel.“ 

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