- „Schlechte Presse“, Klimawandel-Klagen, Insolvenzen und politische Risiken haben zunehmend Auswirkung auf Geschäftsleiter und Führungskräfte (D&Os).
- Durch Sammelklagen und die Tätigkeit von Prozessfinanzierern werden Rechtsstreitigkeiten gegen Unternehmen und deren Führungskräfte zunehmen – vor allem im angelsächsischen Raum, aber auch hierzulande.
- Starker Wettbewerb, häufigere und teurere Schäden sowie eine wachsende Zahl von Gerichtsprozessen gefährden die Profitabilität der D&O-Versicherung – weitere Volatiltät erwartet
1. Mehr Rechtsstreitigkeiten aufgrund von „schlechter Presse“
2. Klagen aufgrund des Klimawandels nehmen zu
Unternehmen, die die Risiken des Klimawandels verschleiern, müssen künftig verstärkt mit rechtlichen Auseinandersetzungen rechnen. Bisher wurden bereits in mindestens 28 Ländern auf der ganzen Welt Klimaklagen eingereicht, drei Viertel davon in den USA. Dabei werden Unternehmen häufig Versäumnisse vorgeworfen, ihre Geschäftspraktiken an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen. Fehler in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) können den Markenwert eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen. „Der Vorstand wird dafür verantwortlich gemacht, wie das jeweilige Unternehmen mit ESG-Themen und den Herausforderungen des Klimawandels umgeht“, erklärt Stephan Geis, Leiter Financial Lines bei AGCS Zentral- und Osteuropa. „Das Management muss Klimarisiken angemessen berücksichtigen – bei der Strategieentwicklung, bei Governance-Strukturen, im Risikomanagement und in der Finanzberichterstattung."
Unternehmen, die die Risiken des Klimawandels verschleiern, müssen künftig verstärkt mit rechtlichen Auseinandersetzungen rechnen. Bisher wurden bereits in mindestens 28 Ländern auf der ganzen Welt Klimaklagen eingereicht, drei Viertel davon in den USA. Dabei werden Unternehmen häufig Versäumnisse vorgeworfen, ihre Geschäftspraktiken an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen. Fehler in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) können den Markenwert eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen. „Der Vorstand wird dafür verantwortlich gemacht, wie das jeweilige Unternehmen mit ESG-Themen und den Herausforderungen des Klimawandels umgeht“, erklärt Stephan Geis, Leiter Financial Lines bei AGCS Zentral- und Osteuropa. „Das Management muss Klimarisiken angemessen berücksichtigen – bei der Strategieentwicklung, bei Governance-Strukturen, im Risikomanagement und in der Finanzberichterstattung."
3. Weltweites Wachstum an Wertpapier-Sammelklagen
Wertpapier-Sammelklagen nehmen weltweit zu, da sich rechtlichen Rahmenbedingungen massiv verändern. Die AGCS beobachtet eine wachsende Bereitschaft von Regierungen, kollektive Rechtsschutzinstrumente und Sammelklagen zu ermöglichen, insbesondere auch in Europa. Gleichzeitig erreicht die Klagefreudigkeit in den USA mit jeweils rund 400 zugelassenen Aktionärsklagen in den Jahren 2017 und 2018 Rekordwerte – das sind fast doppelt so viele Klagen wie im Durchschnitt der letzten zwei Jahrzehnte. Diese erhöhte Aktivität betrifft sowohl US-amerikanische als auch ausländische Unternehmen, die an US-Börsen notiert sind.
Gemeinsam mit der Anwaltskanzlei Clyde & Co hat die AGCS eine Übersicht erstellt, die das Risiko einer Sammelklage für ein Unternehmen in spezifischen Ländern bewertet. Dabei wird berücksichtigt, inwieweit und in welcher Höhe finanzielle Drittmittel durch Prozessfinanzierer zur Verfügung stehen – diese werden als starker Faktor für den wachsenden Trend zu Sammelklagen weltweit angesehen. Während Länder wie die USA, Kanada und Australien die höchste Zahl von Sammelklagen registrieren und die am weitesten entwickelten Rechtsmechanismen dafür aufweisen, verstärken sich solche Klageinstrumente auch in anderen Ländern, vor allem in den Niederlanden, Deutschland sowie in England und Wales.
4. Insolvenzen und politische Herausforderungen wirken sich aus
5. Finanzierung von Rechtsstreitigkeiten nimmt zu
Diese Megatrends in der D&O-Versicherung werden durch die wachsende Rolle von Prozessfinanzierungsfirmen weiter befeuert; diese bieten im Niedrigzinsumfeld vielen Investoren Aussicht auf rentable Renditen.
Die Finanzierung von Rechtsstreitigkeiten reduziert gerade für klagende Einzelpersonen die Eintrittskostenbarriere; zugleich wird das Geschäfts- und Vergütungsmodell von Prozessfinanzierern kritisch beurteilt. In jüngster Zeit haben sich viele der weltweit größten Prozessfinanzierer in Europa niedergelassen. Obwohl die USA rund 40% des Marktes ausmachen, gefolgt von Australien und Großbritannien, öffnen sich weitere Märkte: So haben Singapur und Hongkong jüngst Prozessfinanzierer für Schiedsgerichts-verfahren zugelassen. Indien und Teile des Mittleren Ostens werden als zukünftige Hotspots prognostiziert.
Herausfordernder D&O-Versicherungsmarkt
Obwohl der weltweite Markt für D&O-Versicherung ein jährliches Prämienvolumen von rund 15 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, steht die Profitabilität der Branche in den letzten Jahren aufgrund des starken Wettbewerbs, großer Klageneigung sowie der zunehmenden Schadenshäufigkeit auf dem Prüfstand. Bei der AGCS sind die Schadenmeldungen in der D&O-Versicherung in Deutschland von 2014 bis 2018 um 47 Prozent gestiegen.
Die Versicherer sehen sich mit höheren Kosten für Rechtsverteidigung sowie gerichtlichen und außergerichtlichenVergleichen und höheren Schadenersatzforderungen konfrontiert. Ein weiteres Problem ist, dass „ereignisgetriebene“ Rechtsstreitigkeiten zu Kumulrisiken führen können, wenn durch ein Ereignis ein Vielzahl von Versicherungen betroffen sein kann. So könnte beispielsweise ein Ereignis sowohl unter einer D&O-Police als auch unter Deckungen aus den Bereichen Luftfahrt-, Umwelt-, Bau-, Produktrückruf- oder Cyberversicherung Schadensfälle auslösen.
Die D&O-Versicherung befasst sich mit den strategischen Risiken von Unternehmen und ihrer Führungskräfte. „Im vergangenen Jahr hat sich der D&O-Markt stark verändert und wird voraussichtlich im Jahr 2020 weitere Schwankungen erleben", sagt Williams. „Unternehmen können sich am besten gegen diese Unsicherheitsfaktoren wappnen, indem Risikomanager und ihre Vorstände einen offenen Dialog mit Versicherern und Maklern führen, damit alle beteiligten Parteien ein besseres Verständnis der Risikokultur und der Governance innerhalb eines Unternehmens gewinnen können."
The range of exposures facing directors and officers (D&Os) – as well as the resultant claims scenarios – have increased significantly in recent years. With corporate management under the spotlight like never before, Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) experts provide both a reflection of the current state of the D&O insurance market and also point the lens forward to five mega trends which lie ahead, impacting risk managers, their D&Os and their broker partners.
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Über die Allianz Global Corporate & Specialty
Die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) ist ein weltweit führender Anbieter von Industrieversicherungen und eine wichtige Geschäftseinheit der Allianz Gruppe. Wir bieten – über zwölf speziellen Versicherungssparten – Risikoberatung, Schaden- und Unfallversicherung und alternativen Risikotransfer für ein breites Spektrum von Firmen-, Industrie und Spezialrisiken.
Unsere Kunden sind so vielfältig wie die Wirtschaft. Sie reichen von den 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt über kleine Firmen bis hin zu Privatpersonen. Darunter sind führende Konsumgütermarken, Technologieunternehmen und die globale Luft- und Schifffahrtsindustrie ebenso wie Weinkellereien, Satellitenbetreiber oder Hollywood-Filmproduktionen. In einem dynamischen, multinationalen Geschäftsumfeld suchen sie bei der AGCS nach intelligenten Antworten für ihre größten und komplexesten Risiken und vertrauen auf unsere hervorragende Leistung im Schadenfall.
Weltweit beschäftigt die AGCS 4,400 Mitarbeiter an eigenen Standorten in 33 Ländern und ist über das Netzwerk der Allianz Gruppe oder von Partnern in über 200 Ländern und Gebieten vor Ort. Als eine der größten Schaden- und Unfallversicherungseinheiten der Allianz Gruppe verfügen wir über starke und stabile Finanzratings. Im Jahr 2018 erwirtschaftete die AGCS weltweit Bruttoprämien in Höhe von insgesamt 8,2 Milliarden Euro.